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U-Bahn Bismarckstr
Beton

Superbahnhof, hier können Sie lange warten

Wegwollen und hier feststecken. »Reclaim social media« ist auch schon wieder gefühlte zehn Jahre her. In gefühlten zehn Jahren wird man sagen, daß das Gefühltsein von allerlei Zeugs ein typisches Merkmal unserer Generation gewesen sein wird, der Generation Daß-mit-Eszett. Generation Zehn-Jahre-zu-spät. Es ist, als ob man mit dem Bewußtsein von vor zehn Jahren aus dem Weltraum zurückkommt und erst wieder sprechen lernen müßte. Einer Sekunde im Weltraum, wo man alles vergißt, entsprechen zehn Jahre auf dem Bahnsteig. Es ist:

 

Der Bahnsteig des Bahnhofs von Gießen

Ein fröhlich klingendes Passwort hebt die Laune

eine Überschrift wie ein Tweet – ich muß mich erstmal dran gewöhnen, hier wieder länger vor mich hinzumurmeln. Beim Vor-sich-hinmurmeln ist die größte Schwierigkeit, daran zu glauben, daß man es nicht besser lassen sollte – erstens, weil einem eh keiner zuhört und zweitens, weil einem mglw. einer zuhören könnte und drittens, weil, wer weiß was passiert, wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, schriftlich vor sich hinzumurmeln, murmelt man dann vielleicht auch schon längst unschriftlich vor sich hin? Wenn ich mich so frage: ja.

 

Manchmal rede ich mit den Toten, als wenn ich sie am Telefon hätte, kürzlich z.B. bei geöffnetem Fenster, unter dem der Nachbar rauchend stand. Für ihn hätte es vermutlich wie ein ganz normales Telefonat geklungen, hätte ich nicht zum Schluß ein und denselben Halbsatz in unterschiedlichen Tonlagen und Dialekten ungefähr zehnmal wiederholt, am besten gefiel mir die Version mit dem pseudoenglischen Akzent. Welcome to my inner Widerhold! (geht auf englisch und auf deutsch)

Henning

Hallenbad

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