Im Wendemonat Mai
Nur noch der Rest von heute, dann ist Wochenende! Wo man das ganze Wochenende grübeln kann, was man denn sagt, wenn einen einer fragt: »Wie war das Wochenende?«. Was haste, was haste gemacht? Was haste, Kühe melken? Völkerrecht? Wat hebt wi lacht.
Von Hand gelumbeckt hab ich – Papier, gestrichen voll wie Hosen. Der Arzt ist krank und selbst schon nahezu verblichen. Da bin ich gleich im Bett gebleiben und alle Zuversicht ist fröhlich in den Hof und vor den Altpapiercontainer mir entwichen.
Beim nächsten Karneval geh ich als Ball. Konvex und allseitig gekrümmt. Gefühlt gefüllt mit Gasen, vollständig aufgeblasen. Wie platz ich bald aus allen Nähten, vor feindispersem Äther. Membran gespannt, wann sich was ändert. So lange will ich mit dem Ausatmen warten. Termin: nie. Ort: inmitten meiner nichteuklidischen Geometrie.
Die Nachtigall vor meiner Kammer gallt durch die Nacht. Das tut sie nicht mir zum Gefallen, sondern für andre Nachtigallen, bis her sie übernanderfallen und bald die Lufft von oben kracht, dann folgt ein Vers mit »um den Schlaf gebracht« sowie »Herzliebste, Gute Nacht!«.
Ich hab mir das nicht ausgedacht, es hat sich vielmehr selbstgemacht.
Mein Vetter Vollmond
Belebt sein wie ein Platz von früher und von buntem Treiben nur so wimmeln, das soll schön sein und erfolgt in meinem Erdgeschoss in diesen Tagen durch eigenes Verschulden und Verschimmeln und Zeichen an die Wände pimmeln. Mein Vetter Vollmond lacht mich böse an und sagt »Halb Mond – halb Mann, die Frage ist nur: Wann?«