Emotional Read

Die Bürger von Puttfaarcken
Das hier habe ich am 20. August bei Emotional Rescue Shows vorgelesen: Diät.

 

Und das hier gezeigt:
Installation View

 

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Die Bürger von Zermatt

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Die Bürger von Puttfaarcken

 

Werke
Werke

ohne Titel
Ohne Titel

ohne Titel
Ohne Titel

Ururururoma

Innernächte

Erst nachdem ich geträumt hatte, daß mir mein seit nun bald neununddreißig Jahren toter Vater gut gelaunt auf dem Balkon erschienen war, erfuhr ich von dem Volksaberglauben, daß Träume zwischen den Jahren eine besondere Bewandtnis für das ganze folgende Jahr hätten. Stichtag für besondere Bewandtnis sei meinem Gewährsmann zufolge Epiphanias, der sechste Januar. Bis dahin würden von Weihnachten an auf die Tage die Rauhnächte folgen, in denen man Bedeutsames träume. Zuvor hatte ich eine Einladungskarte für eine Ausstellung in der Galerie Dackxs geträumt und nahm daher den Volksaberglauben gerne an, denn ich hätte gerne eine Ausstellung in der Galerie Dackx, auf deren Namen ich stolz bin, da ich ihn mir Traume selbst erdacht hatte. Erst später fiel mir auf, daß mein jenseitiger Vater – »dead Daddy« nenne ich ihn nur ausnahmsweise, um mich zu beruhigen – im Traum versucht hatte, mich mit schelmischen, lockenden Blicken zu sich hinüberzuziehen, was mir durchaus gefiel, denn seine Nähe ist mir stets angenehm gewesen.

 

In der darauffolgenden Rauhnacht habe ich vom Weltuntergang geträumt. Man hatte sich zwar herbeigelassen, mir eine gewisse Ehre zu erweisen, indem man einige meiner Schriftstücke etwas zu großartig für alle Welt sichtbar in den bedeckten Himmel projizierte. Aber ich wußte nicht, was ich davon halten sollte, denn gefragt hatte mich niemand. Überdies schienen mir einige Stellen nicht ganz und gar auch für die minderjährige oder auch nur empfindlichere Öffentlichkeit geeignet zu sein, jetzt wo sie so groß und golden am Himmel prangten. »Ob man mich wohl dafür belangen kann?«, kam es mir in den Sinn, als auch schon ein abgesprungenes Rotorblatt vom nahegelegenen Windkraftwerk angepoltert kam und das ganze Haus, aus dem ich gerade hervorgetreten war, um den Himmel zu betrachten, niederwalzte. »Glück gehabt«, dachte ich noch, als die Explosionen näherkamen und eine Druckwelle mir das Lebenslicht ausblies.

A, B, und C-Hörnchen

a-hoernchen
A: als Tannenzapfen

 

b-hoernchen
B: als Kaninchen vor der Schlange

 

c-hoernchen
C: als Vögelchen

 

Thibault Steak

Heute möchte ich einigen Impulsen widerstehen. Seit einigen Jahren beobachte ich bei Ebay Zirkel. Manchmal interessiere ich mich auch für andere Präzisionsinstrumente zur manuellen Betätigung. Dabei geht meine fehlgeleitete Objektlibido nicht so weit, daß ich mich für analoge Fotoapparate und Mikroskope aus Messing interessiere, wie andere Kunden. Ich habe analoge Fotoapparate bis der Arzt kommt und sich meine Objektlibido unterm Messingmikroskop aus seiner Doktortasche vintage shabby chic anschaut. Er erzählt mir, daß der Terminus Objektlibido für meine Spielart des Warenfetischismus keine passende Bezeichnung darstellte und mitnichten die Liebe zu Gegenständen bezeichne.

 

»Objektlibido, Objektlibido« wurmt es in meinem Gehirn herum, sie bezeichnet die Liebe von Gegenständen zu ihrem Eigentümer. Sie ist Organ der Rechtspflege. Hat sie dich einmal angefallen, wirst du sie nicht mehr los. Besonders affig finde ich, daß mein Organ der Sprachpflege sie immer auf der letzten Silbe betont: Objektibidó, PadammBadabámm – sogar wenn gar kein Objekt vorhanden ist. Libidó. Libido de Guy d’Eau. Ich möchte mal wissen, woher, bzw. wohin ich das habe. Ach sô: Zirkel. Fin.

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